Goldwaschen, kann man davon leben?

Aussteigen und Goldwäscher werden

Stell dir vor, du verlässt dein gesichertes Berufsleben, um als Goldwäscher ein neues Abenteuer zu beginnen. Der Traum von unermesslichem Reichtum und Luxus scheint verlockend, doch die Realität sieht anders aus. Früher konnte man durch das Auffinden und Waschen von Flussgold reich werden, aber heutzutage ist es unwahrscheinlich, dass man sich damit einen Porsche oder Ferrari leisten kann.

Vor 100, 200 oder 300 Jahren lebten die Menschen einfach und bescheiden. Konsumgesellschaft, Stromrechnungen, Handyverträge und Waschpulver waren unbekannt. Wer damals im Jahr 200 Gramm Gold fand, war wohlhabend. Heute entspricht dieser Fund einem Jahreseinkommen von etwa 10.000 Euro – nicht genug, um Miete, Auto und Lebenshaltungskosten zu decken.

Wenn deine Berufung die Naturverbundenheit ist und du mit dem gefundenen Gold ein bescheidenes Leben führen möchtest, ist das durchaus möglich. Du kannst nicht darauf kalkulieren, täglich eine bestimmte Menge Gold zu finden. Es gibt Tage, an denen du 5 Gramm oder sogar 50 Gramm aus den Flüssen wäscht, aber auch viele Tage, an denen du nichts findest. Bei Regenfällen und Hochwasser ist Goldwaschen unmöglich, und in extremen Wetterbedingungen macht es keinen Spaß.

Ich kenne einige Menschen, die das Goldwaschen zu ihrem Haupteinkommen gemacht haben und erfolgreich sind. Viele Pensionisten betreiben es als Zusatz zur Rente. Doch es gibt auch unzählige Träumer, die mit winzigen Mengen nach Hause kommen. Die meisten im Internet veröffentlichten Goldwasch-Videos sind weit von der Realität entfernt und oft gefälscht. Mit ein paar Körnchen Gold lässt sich kein Lebensunterhalt bestreiten.

Goldwäscher zu werden, birgt ein nicht kalkulierbares Risiko. Du weißt nie, was der Tag bringt und wie viel Gold du tatsächlich finden wirst. Wer finanzielle Verpflichtungen hat – Kinder, Ehe, Mieten, Kredite – sollte diesen Traum lieber als Wochenend- oder Urlaubsaktivität betrachten. Auch die Kranken- und Pensionsversicherung darf nicht außer Acht gelassen werden. Das italienische Krankenversicherungssystem ist zwar günstig (etwa 50 Euro monatlich), aber es ist wichtig, daran zu denken.

Für alle, die genug Reserven haben, in Rente sind oder keinerlei finanzielle Verpflichtungen haben und die Natur lieben, biete ich die perfekte Anlaufstelle. Ich freue mich auf neue Kollegen und biete Unterkunft, Ausrüstung und Unterstützung beim Einstieg in das professionelle Goldwaschen an den Flüssen im Piemont. Melde dich einfach auf meiner Webseite an, und wir finden gemeinsam einen Weg, dein Vorhaben zu starten.

Aus meiner persönlichen Erfahrung sage ich: Wenn du mit traditioneller Methode pro Tag durchschnittlich 0,5 bis 1 Gramm Gold wäscht, glaube ich dir. Wenn du an wenigen Tagen im Jahr 5 bis 20 Gramm findest, glaube ich dir auch. Aber wenn du behauptest, jeden Tag 5 Gramm aus dem Fluss zu holen, stelle ich das in Frage.

Es kommt nicht nur auf die tägliche Menge an Gold an, und man sollte schon gar nicht mit dem aktuellen Tagesgoldpreis rechnen. Der Verkaufspreis bezieht sich auf 24k Barren/Feingold, während Waschgold üblicherweise keine 24k hat und nicht als Feingold gilt. Möchtest du dein Gold verkaufen, gibt es einen offiziellen Ankaufspreis, der deutlich niedriger ist als der offizielle Tagesgoldpreis. Wenn Scheideanstalten dir für das Gramm Waschgold momentan 50 bis 60 Euro zahlen, ist das bereits ein relativ guter Preis.

Es gibt jedoch Möglichkeiten, mehr aus deinem Waschgold zu machen und den vielfachen Tagesgoldpreis zu erzielen. Je nach Größe des gefundenen Goldes kannst du kleine Nuggets einzeln oder im Lot anbieten. Für kleine Nuggets ab 3mm Größe erhältst du im Einzelverkauf bereits deutlich mehr. Den kleineren Teil (Goldstaub und Goldflitter unter 1mm) kannst du schmelzen und daraus Münzen, Medaillons oder handgemachten Schmuck herstellen. Selbst als kleiner Goldbarren im Verkauf auf Onlineplattformen bringt dir das deutlich mehr als der Verkauf von Waschgold bei einer Scheideanstalt.

Bei der Schmuckherstellung (Ringe, Ketten etc.) kannst du eine Legierung mischen und zum Beispiel aus 1g Waschgold rund 1,5g 585er Gold herstellen (58,5% Feingold, Rest Kupfer, Silber, Palladium). Um beispielsweise einen Herrensiegelring mit einem Gewicht von 3g in der Legierung 333 Gold herzustellen, benötigst du nur etwa 1,1g Waschgold und 1,9g Kupfer, Silber und andere Metalle. Mit etwas Geschick zauberst du aus einem guten Gramm Waschgold ein Schmuckstück, das einen deutlich höheren Handelswert hat, als du für die gleiche Menge Gold von der Scheideanstalt bekommen würdest.

Auch für weniger Begabte gibt es fertige Gussformen zu kaufen, in die du deine Legierung in flüssiger Form als Goldkreuz oder Anhänger gießen kannst. Wenn du also aus deinem Waschgold eine 333 Legierung machst und es in ein Kreuz gießt, das 3g wiegt, und du es auf Onlineplattformen für etwa 200 bis 250 Euro anbietest, kannst du auch mit wenig Waschgold ein lukratives Einkommen schaffen. Dies hilft dir, deinen Traum als Goldwäscher in die Realität zu verwandeln.

Nachstehend ein Kalkulator, wo Du Deine Ziele selbst kalkulieren kannst.